Elf Spiele, vier Punkte, Tabellenletzter in der Oberliga Westfalen - die sportliche Krise bei der SG Wattenscheid hält seit Monaten an. Zuletzt legte der Traditionsklub beim SV Schermbeck vielversprechende 90 Minuten hin, erwischte eigentlich einen guten Tag und ging, aufgrund eines Last-Minute-Treffers, erneut ohne Zählbares vom Platz.
Aktuell scheint der Fußballgott einfach kein schwarz-weißes Herz zu haben. Auch Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo erkannte bei der bitteren 1:2-Auswärtspleite einen guten Aufritt: „Wir waren in der ersten Halbzeit gut drin und waren griffig. Wir hatten die bessere Spielanlage und haben gut verteidigt. Nach dem Seitenwechsel war es dann genau andersrum. Meiner Meinung nach war es eine Partie mit nahezu keinen Torchancen. Beide Mannschaften haben sich quasi gegenseitig aus dem Spiel genommen. Dementsprechend wäre ein Unentschieden total verdient gewesen.“
Trotz der jüngsten Niederlage scheint Cheftrainer Engin Yavuzaslan mit der Umstellung auf eine Dreierkette endlich die Defensive stabilisiert zu haben. Bitter nötig, denn schließlich fing sich die SGW in der laufenden Spielzeit die zweitmeisten Gegentore der Liga. In Schermbeck traf der Gegner aus 35 Metern Torentfernung und per Standard - ansonsten ließ die Wattenscheider Abwehrkette kaum etwas zu. Bis zur letzten Minute, als ein Eckball die Niederlage einbrachte.
Letztendlich ging die Partie, in der die Gäste über weite Strecken nach der besseren Mannschaft aussahen, durch einen derartig bitteren Verlauf trotzdem noch verloren. „Ich habe gerade keine Erklärung warum wir uns selbst nach solchen Auftritten nicht belohnen können. Der Trainer hat mit seinen Defensiv-Wechseln gegen Spielende alles dafür getan, um den Punkt mitzunehmen. Wir fragen uns seit längerer Zeit schon, was wir eigentlich verbrochen haben“, erzählte Pozo y Tamayo.
Wattenscheid und die Sehnsucht auf einen Lohrheide-Dreier
Auf dem Platz sei ein Formanstieg zu erkennen. Nur die Ergebnisse stimmen noch nicht, was laut dem Sportvorstand jedoch nur noch eine Frage der Zeit sein dürfte: „Uns fehlte am Ende einfach mal wieder das nötige Spielglück. Das ist maximal bitter. Ich finde, dass aktuell eine ziemlich gute Entwicklung zu sehen ist. Wir müssen jetzt genau so weitermachen“, zeigte sich Pozo y Tamayo mutvoll.
Am kommenden Sonntag (29.10., 15:00 Uhr, RevierSport-Liveticker) ist der Tabellenachte TuS Ennepetal zu Gast im Lohrheide Stadion. Die SGW scheint alles darauf setzen zu wollen, dass der Knoten platzen und der erste erspielte Stadion-Heimsieg (Der 2:0-Sieg gegen den 1. FC Köln II im März war kein sportlicher Verdienst, sondern wurde durch das Sportgericht entschieden) in diesem Kalenderjahr gelingen wird, verriet Pozo y Tamayo: „Ich fand die Mentalität zuletzt richtig gut. Wenn wir das am nächsten Wochenende wieder auf den Platz bringen, dann bin ich mir sehr sicher, dass wir dann auch für unseren Aufwand belohnt werden.“